- Lysosomen
- Lysosomen[zu griechisch lýsis »(Auf)lösung« und sõma »Leib«, »Körper«], Singular Lysosom das, -s, von einer Elementarmembran umgebene bläschenartige Organellen (Durchmesser etwa 1 μm) in Zellen von Tieren und Pflanzen. Lysosomen enthalten Enzyme, die Proteine, Polysaccharide, Nukleinsäuren und Lipide abbauen können. Sie dienen der Zelle als »Recyclingzentralen« für komplexe fremde Moleküle oder Zellbruchstücke, die durch Endozytose (Aufnahme von Makromolekülen oder Partikeln durch aktiven Transport in die Zelle) oder Phagozytose in die Zelle aufgenommen werden, oder für verbrauchte Organellen der Zelle. Primäre Lysosomen verschmelzen mit Endosomen, Phagosomen oder defekten Zellorganellen zu sekundären Lysosomen, die den Inhalt zu einfachen Bausteinen (Aminosäuren, einfache Zucker, Fettsäuren u. a.) abbauen. Diese werden ins Zytoplasma entlassen, wo sie zum Aufbau neuer Zellbestandteile verwendet werden können oder dem Stoffwechsel dienen. Ist das endozytierte Material nicht restlos abbaubar, verbleiben braun gefärbte Residualkörper, die bei langlebigen Zellen (z. B. Muskel- und Nervenzellen) im Laufe der Zeit angehäuft werden und als Lipofuszingranula bezeichnet werden. Störungen der Funktion der Lysosomen führen zu Krankheiten (z. B. lysosomale Speicherkrankheiten).
Universal-Lexikon. 2012.